Benjamin Ferencz ist ein amerikanischer Jurist, der für seine Arbeit als Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, einem Militärtribunal, bekannt ist. Er wurde am 11. März 1920 in Sighet, Rumänien, geboren.
Ferencz emigrierte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten, als er noch ein Kind war. Er schloss sein Jurastudium an der Harvard University ab und diente während des Zweiten Weltkriegs als Soldat in der US-Armee.
Nach dem Krieg wurde Ferencz von Telford Taylor, dem Chefankläger bei den Nürnberger Prozessen, als Ermittler eingestellt. Er spielte eine wichtige Rolle bei der Suche nach Beweisen für Kriegsverbrechen und half bei der Vorbereitung der Anklagen gegen die NS-Schergen.
Während der Verhandlungen war Ferencz für die Anklage gegen das Einsatzgruppen-Hauptquartier des Sicherheitsdienstes der SS (SD) verantwortlich. Diese Einheit war für Massenmorde an Zivilisten und Kriegsgefangenen während des Holocausts verantwortlich. Ferencz war der jüngste Ankläger und brachte 22 Mitglieder dieser Einheit vor Gericht, von denen 13 zum Tode verurteilt wurden.
Nach den Nürnberger Prozessen begann Ferencz eine lange Karriere als Anwalt und Aktivist für Völkerrecht und internationale Gerechtigkeit. Er setzte sich für die Etablierung des Internationalen Strafgerichtshofs ein und war auch in anderen bedeutenden Fällen von Kriegsverbrechen tätig.
Benjamin Ferencz ist bis heute als Aktivist aktiv und hat zahlreiche Auszeichnungen für seine Arbeit erhalten, darunter den Four Freedoms Award, den Erasmuspreis und den Right Livelihood Award. Er setzt sich weiterhin für die Idee ein, dass Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden sollten, um sicherzustellen, dass Gräueltaten nicht ungestraft bleiben.
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